Chemische und thermische Desinfektion

von aquatherm Trinkwasserinstallationen aus Polypropylen

a) Chemische Desinfektion der Anlage

Die Anlagendesinfektion ist im Gegensatz zur Desinfektion des Trinkwassers eine diskontinuierliche Maßnahme, die eine Trinkwasserinstallation von der Kontaminationsstelle bis zur Entnahmestelle des Verbrauchers erfasst. Generell ist diese Art der Desinfektion nur im erwiesenen Kontaminationsfall einer Trinkwasserinstallation zeitlich begrenzt anzuwenden. 

Bei der diskontinuierlichen Desinfektion dürfen aquatherm Rohre sowie die entsprechenden Systemkomponenten und Armaturen zwei Mal jährlich mit einem Gehalt an freiem Chlor von 50 mg/l über maximal 12 Std. belastet werden.

Alternativ kann auch Wasserstoffperoxid mit einer Konzentration von 150 mg/l H2O2 für 24 Std. eingesetzt werden. Während des Desinfektionsvorgangs darf eine Temperatur von 30 °C nicht überschritten werden. Der Einsatz eines Desinfektionsverfahrens, insbesondere mit chlorierten Wässern, kann einen direkten Einfluss auf die Lebensdauer der Trinkwasserinstallation haben. Der Einsatz von Chlordioxid ist unzulässig.

b) Chemische Desinfektion des Trinkwassers

Bei der kontinuierlichen Desinfektion mit chloriertem Trinkwasser darf dieses mit einem Gehalt an freiem Chlor bis 0,3 mg/l (Grenzwert gem. TrinkwV2001) eingesetzt werden. Die Höchsttemperatur sollte dabei 70 °C nicht überschreiten.

Eine prophylaktische und permanente Desinfektion widerspricht dem Minimierungsgebot der Trinkwasserverordnung und ist somit nicht durchzuführen. Hierbei sind die lokale Vorschriften und Regeln zu berücksichtigen.

Der Einsatz von Chlordioxid ist unzulässig.

Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Trinkwassergüte

Zur wirksamen Desinfektion sollte nach mindestens 30 min Kontaktzeit (bei pH < 8,0) eine Restkonzentration an freiem Chlor von ≥ 0,5 mg/l vorliegen. Ein Restgehalt an Chlor sollte im gesamten Rohrnetz aufrechterhalten werden. An der Entnahmestelle sollte die minimale Restkonzentration an freiem Chlor
0,2 mg/l betragen.

c) Thermische Desinfektion der Anlage

Eine thermische Desinfektion nach DVGW W551 ist generell möglich.

Bei der thermischen Desinfektion zur Legionellenbekämpfung im Sinn des DVGW-Arbeitsblattes W 551 wird die Wassertemperatur so eingestellt, dass sie an allen Stellen der Trinkwasserinstallation für mindestens 3 Minuten 70 °C beträgt. Die maximal zulässigen Einsatzgrenzen bezüglich Betriebs-temperatur und Betriebsdruck sind zu beachten.

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