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„Innovative Gebäudetechnik in historischen Gemäuern“
Eventlocation 2T in Lindlar setzt auf energiesparende Heiz- und Kühltechnik
2T ist ein besonderer Ort. Das merkt man bereits, wenn man einen ersten Blick auf den Gebäudekomplex am Rand des 20.000 Einwohner Ortes Lindlar im Bergischen Land wirft. Die roten Backsteingebäude gemischt mit Fachwerk verbreiten einen rustikalen Charme und lassen erahnen, dass hier ein Stück Geschichte beheimatet ist. Der rund 24.000 Quadratmeter große Komplex mit seinen historischen Gemäuern ist jedoch innen mit der neuesten Gebäudetechnik ausgestattet.
Die Geschichte von 2T beginnt 1919. Damals wurden in den Betriebshallen zunächst Fahrräder gebaut, bevor 1935 Karl Götze die Gebäude übernahm, um ein Jahr später sein eigenes Unternehmen, die Nord-West Papierwerke, zu gründen. Die vorhandene Bausubstanz wurde in den folgenden Jahren stetig erweitert und ergänzt. 1959 schloss man die Bautätigkeit dann mit der Aufstellung von zwei bronzenen Tigern, eigens entworfen von dem Hamburger Bildhauer Erdmann-Scholz, ab. Diese sollten mit ihrer Kraft und Stärke die Festigkeit der Tragetaschen des Papierwerks symbolisieren.
Die „Großen Jahre“ reichten bis Ende der Sechziger, begleitet von rauschenden Festen, in deren Mittelpunkt die damalige Prominenz wie Opernstar Anneliese Rothenberger oder Showstar Peter Frankenfeld standen. Dann begann der jahrzehntelange Kampf um den Fortbestand der Firma mit mehreren Eigentümerwechseln, bis 2013 ein Global Player der Verpackungsmittelindustrie endgültig das Traditionswerk in Lindlar schloss.
Ein Jahr später erwarb der in Hong Kong lebende Unternehmer und Lindlarer Dietmar Brück die Traditionsimmobilie und ließ nach dreijährigen Bau- und Umbaumaßnahmen eine für die Region einzigartige Eventlocation entstehen. Neben Räumlichkeiten für Tagungen, Seminare und Feierlichkeiten beinhaltet der Komplex eine Craft-Beer-Brauerei, im Winter eine Eislaufbahn sowie eine Kletter- und Boulderhalle mit höchsten Schwierigkeitsgraden für anspruchsvolle Freestyle-Climber. Die zwei Tiger durften ihren Platz im Eingangsbereich des Gebäudekomplexes behalten, mehr noch: Sie wurden zu den Namensgebern des neuen Unternehmens – 2T.
Einer der größten Eis-Energiespeicher Deutschlands als Herzstück des Objekts
„Die Umbaumaßnahmen hatten das Ziel, mit einer innovativen und energiesparenden Heiz- und Kühltechnik die Gesamtversorgung des Geländes sicherzustellen“, erklärt 2T-Manager Stefan Bosbach. Das neue Energiesystem, das hauptsächlich Sonne und Luft nutzt, um daraus Wärme und Kälte zu erzeugen, wurde von der Metternich Haustechnik GmbH geplant und realisiert. Herzstück ist ein Eis-Energiespeicher-System von Viessmann. Der zylinderförmige Speicher ist sechs Meter hoch und hat einen Durchmesser von 19 Metern. Sein Fassungsvermögen beträgt 1700 Kubikmeter und ist damit einer der größten Eis-Energiespeicher Deutschlands.
Der Rhythmus der Jahreszeiten und eine ausgeklügelte Steuereinheit regeln die Nutzung dieser Energiequelle. Im Sommer wird über 56 Solar-Luft-Kollektoren (SLK 600) überschüssige Wärmeenergie im unterirdischen Eis-Energiespeicher zwischengelagert. Mit Beginn der kalten Jahreszeit wird dieser Wärmepuffer sukzessive aufgebraucht, indem das temperierte Wasser kontrolliert bis zum Gefrierpunkt abgekühlt wird. Die während des Gefriervorgangs entstehende Kristallisationswärme kann nun für die Warmwasserversorgung und das Heizen verwendet werden. Mit dem Ende der Heizperiode setzt ein gegenläufiger Prozess ein, um die Quelle zu regenerieren. Das im Eis-Energiespeicher vorhandene Eis aus der Heizperiode steht nun zur Kühlung in der warmen Jahreszeit zur Verfügung. Verbunden ist die Eis-Energiespeicher-Technologie mit insgesamt drei Sole/Wasser-Wärmepumpen mit einer Nenn-Wärmeleistung von 120 bzw. 150 kW sowie zur Notbeheizung einem Gas-Brennwertkessel mit einem Wärmeleistungsbereich von 12 bis 60 kW. Vier Trennspeicher à 2000 Liter und ein Ladespeicher ebenfalls mit 2000 Litern vervollständigen das technische Equipment in der Technikzentrale des 2T.
Eislaufbahn mit aquatherm blue pipe realisiert
Die Zuleitung zum Eis-Energiespeicher sowie die Verrohrung in der gesamten Technikzentrale erfolgte mit aquatherm blue pipe in der Dimension 200 mm. „Das Rohr aus korrosionsbeständigem und diffusionsdichtem Polypropylen ist ein Spezialist für den Transport von kühlenden und heizenden Medien in geschlossenen Systemen und eignet sich deshalb besonders gut für verschiedenste Industrieanwendungen“, erklärt Frank Euteneuer, Geschäftsführer der Metternich Haustechnik GmbH. Die physikalischen Eigenschaften des Kunststoffes sind auf die besonderen Belange des Heiz- und Kühlsektors abgestimmt. Er zeichnet sich durch seine hohe Temperatur- und Druckbelastbarkeit aus. Hinzu kommen die außergewöhnlich guten Schweißeigenschaften und die Verschmelzung zu einer homogenen und stoffschlüssigen Einheit, sodass ein Höchstmaß an Sicherheit und Lebensdauer erzielt wird.
Diese Vorteile spielt das Rohrsystem auch im Bereich der Eislaufbahn des 2T aus: Ein Tichelmann-Verteiler aus aquatherm blue pipe mit einer Gesamtrohrlänge von rund 70 Metern und über 14.000 Meter aquatherm blue pipe Ringrohr sorgen dafür, dass in der kalten Jahreszeit ein reibungsloses Betreiben der mobilen Eisfläche möglich ist. Das Eis wird dank des Eis-Energiespeicher-Systems bereitgestellt: Durch den Entzug der Wärme wird das notwendige Eis für die Eisbahn produziert, mit der entzogenen Wärme wird über die Wärmepumpe der Gebäudekomplex beheizt. So wird eine Win-Win-Situation geschaffen.
In der Kletter- und Boulderhalle kommt darüber hinaus eine ganz besondere Heiz- und Kühltechnik zum Einsatz: aquatherm black system. Schon beim Betreten der Halle fallen dem Besucher die schwarzen Register im oberen Bereich der Hallenwände auf, die – ebenso wie aquatherm blue pipe – ausschließlich aus fusiolen® PP-R gefertigt werden. „Ein Vorteil für die Installation war, dass die im Objekt eingesetzten Registerelemente nur ein geringes Gewicht von etwa 4,1 kg/m² inklusive Wasserfüllung aufweisen und bereits im Hauptwerk der Unternehmensgruppe aquatherm in Attendorn objektspezifisch produziert wurden. Dies ermöglichte uns eine schnelle Montage vor Ort“, hebt Frank Euteneuer hervor.
Je nach gewählter Wassertemperatur wird über die Rohrregister wahlweise geheizt oder gekühlt. Euteneuer: „aquatherm black system arbeitet dabei mit wesentlich niedrigeren Vorlauftemperaturen als übliche Heizsysteme bzw. höheren Vorlauftemperaturen als konventionelle Kühlsysteme. Dies ermöglicht einen besonders effizienten und energiesparenden Betrieb.“ Die einfache Regelungstechnik und die automatische Umschaltung von Heiz- auf Kühlbetrieb qualifizierten die Register zusätzlich als ideales System für die Kletter- und Boulderhalle im 2T.
Sehr gute Heiz- und Kühlleistung sowie schneller Einbau überzeugt
Insgesamt wurden 120 aquatherm black system Register mit Größen zwischen 3,5 x 0,8 Meter und 6 x 1 Meter auf verschiedene Arten in der Halle montiert: im Zementestrich im Fußboden, dicht unter dem Wandputz und als freie Konvektion. „Grundlegend für die Entscheidung für eine teilweise offene Montage direkt auf der Wand war die besondere Effektivität dieser außergewöhnlichen Lösung: So erwärmen die Register direkt die Raumluft, ohne den Umweg über die Raumhülle“, ergänzt der Geschäftsführer der Metternich Haustechnik GmbH. Die energiesparende Wirkungsweise von aquatherm black system wird durch diese Maßnahme noch einmal verstärkt. Die einzelnen Rohrregister sind mit rechteckigen Verteilern ausgestattet. Dies ermöglicht die problemlose Anbindung zum Beispiel nach dem Tichelmann-Verfahren, das in Lindlar ebenfalls genutzt wurde.
„Die Beheizung und Kühlung von großen Gebäuden, wie in diesem Fall die Kletter- und Boulderhalle des 2T, stellt immer eine Herausforderung bei der Planung dar“, so Frank Euteneuer. „aquatherm black system hat uns aufgrund der sehr guten Heiz- und Kühlleistung sowie des einfachen und schnellen Einbaus überzeugt. Durch den Einsatz des Viessmann Eis-Energiespeicher-Systems und der Produkte der aquatherm GmbH ist eine wie vom Bauherren gewünschte energiesparende Heiz- und Kühltechnik entstanden, die bislang sowohl im Sommer als auch im Winter für einen reibungslosen Betrieb im 2T gesorgt hat.“
BILDMATERIAL
Die Verrohrung in der gesamten Technikzentrale erfolgte mit aquatherm blue pipe in der Dimension 200 mm.
Aufgrund der besonderen Effektivität entschied man sich im Boulderbereich für eine offene Montage des Heiz- und Kühlsystems aquatherm black system.
Insgesamt wurden 120 aquatherm black system Register mit Größen zwischen 3,5 x 0,8 und 6 x 1 Meter in der Halle montiert.
Die im Objekt eingesetzten Registerelemente wurden bereits im Hauptwerk der Unternehmensgruppe aquatherm in Attendorn objektspezifisch produziert. Dies ermöglichte eine schnelle Montage vor Ort.
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